Fast 2 Jahre auf der Strasse – ein Rückblick – 1. Etappe
Diesen Monat (Dezember 2023) feiern wir 2 Jahre Nomadenleben. Wahnsinn, wie die Zeit rast. Aber das haben wir ja schon öfters festgestellt.
In den nächsten 5 Beiträgen habe ich unsere Reiseetappen aufgestückelt. Jede größere ‘PAUSE’ hat dann bei der Weiterfahrt die nächste Etappe ausgelöst, wie das so ist, bei Etappen.
Wer Statistiken liebt und sich dafür interessiert, wo wir in den 2 Jahren überall waren und wieviele km wir zurück gelegt haben, der wird sich nun ein Käffchen, einen Tee, ein Glas Wein oder Whisky holen und in Gedanken unsere Route verfolgen. Die wichtigsten Etappenziele haben wir ja schon in diversen Videos vorgestellt, und alle sind ja auch auf unserem YouTube Kanal zu finden.
Wir werden die nächsten Wochen noch stationär an Ort und Stelle bleiben – im Caravan natürlich, auf dem Caravan Park. Alles arbeitsbedingt und wetterabhängig, denn wir kommen ja nun hier im hohen Norden von QLD wirklich in die Regensaison. Die sitzen wir erst mal aus. Entsprechend endet die Übersicht mit Etappe 5 🙂
Hier nun also Etappe Nr. 1:
Auf unserer ersten Etappe von Mitte Dezember 2021 bis Ende Juni 2022 haben wir 1642 km zurück gelegt und unsere ersten Erfahrungen mit Arbeiten auf einem Campingplatz gesammelt.
Simon hatte zu Beginn noch seinen festen Job bei Explorer Motorhomes in Redcliffe, QLD. Er hatte als über Weihnachten und Neujahr Jahresurlaub und wir sind im Januar in unsere ‘alten Gefilde’ zurückgekehrt, da er noch eine Weile weiter arbeiten musste.
Wir haben in Redcliffe, Scarborough und dann in Lawnton jeweils 4 Wochen verbracht.
Während wir in Scarborough standen, gab es ein Ereignis, das den eigentlichen Startschuss für uns gab, endlich wirklich loszuziehen.
Mitten in der Nacht wachte Simon von Schmerzen geplagt auf und konnte nicht wieder einschlafen. Ihm war zum Erbrechen schlecht, er konnte nicht liegen oder sitzen, hatte wahnsinnge Rückenschmerzen. Glücklicherweise waren wir nur wenige Kilometer vom Redcliffe Hospital entfernt. Ich habe also Simon (und Dudley) ins Auto geschoben und bin zur Notaufnahme ins Krankenhaus gefahren. Dort haben sie Simon dann direkt dabehalten. Durch die Nachwehen von Covid durfte ich nicht mit ins Krankenhaus. Ich kam bis zur Anmeldung, um dort seine Daten erfassen zu lassen, und bin dann mit Dudley zum Caravan zurück gekehrt, ohne zu wissen, was eigentlich los war.
Die nächsten Stunden habe ich im Halbschlaf vor mich hingedöst, auf einen Anruf vom Krankenhaus wartend. Um 6 Uhr morgens klingelt das Telefon und Simon meinte ‘Kannst mich abholen kommen’.
Ich war 10 Minuten später am Krankenhaus. Er wartete auf mich, schmerzfrei – von all den Drogen, die man ihm eingepumpt hatte. Es hatte sich herausgestellt, dass er einen Nierenstein hatte. Dieser war aber noch ‘klein’ genug, dass er die Anweisung bekommen hatte, viel zu trinken und darauf zu achten, dass und ob er ihn ausscheidet.
Dieses Ereignis gab Simon den Wink mit dem Zaunpfahl: es wird Zeit, loszufahren. Wer weiss, was morgen ist!
Und so kündigte er seinen Job zu Anfang März, die Kündigungsfristen einhaltend, und wir bereiteten uns für unseren Big Lap vor.
Ich verkaufte mein Auto, noch während wir in Scarborough standen. Ich war dabei, das Auto zu putzen und die Aufkleber zu entfernen, um Fotos zu machen. Unsere Nachbarn auf dem Standplatz neben uns beobachteten mich. Wir kamen ins Gespräch, ich erwähnte, dass ich das Auto bei Carsales inserieren will. 30 min später hatte ich es an unsere Nachbarn verkauft. So kanns gehen.
Noch einmal zur Durchsicht, Sicherheitstest und alles, was man macht, um in QLD ein Auto zu verkaufen – und 1 Woche später war ich offiziell Fussgänger.
Das ganze war schon ein bisschen traurig. Ich liebte meinen Toyota Kluger. Wir hatten eine ziemlich ‘intime’ Beziehung, wenn man so will. Denn die Erstzulassung des Autos war der Tag, an dem wir im Zuge unserer Auswanderung nach Australiens in Frankfurt in den Flieger gestiegen sind. Und ich war sein 2. Besitzer. Ich hab in meinem Leben viele Autos besessen, aber dieser Kluger (in Deutschland läuft er unter der Bezeichnung Highlander) war mit Abstand das beste, komfortabelste Auto, was ich je besaß. Selbst der Kia Carnival kam da nicht mit, den wir bis zur Auswanderung in Deutschland gefahren haben.
Die Grafik gibt einen Einblick in die 1. Etappe unseres Lebens im Caravan.