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St. George und Silo-Kunst in Thallon, QLD

Während ich dies tippe, sitzen wir wieder zu Hause und schauen Nachrichten. Und erfahren, dass heute ein Sandsturm durch Roma gefegt ist. Puh, was hatten wir für ein Glück, DAS hätten wir wirklich nicht live erleben wollen.

Die Fahrt von Roma nach St. George zog sich. Vor allem wegen der endlos weiten dürren Landschaft. Hier und da mal Rinderherden, die sich am großflächig ausgebrachten Heu zu schaffen machten (Futter bieten diese ‘Weiden’ hier schon lange nicht mehr, die Farmer müssen zufüttern), ab und an mal Emus, dazu Unmengen von Kängurus – teils im Schatten der Bäume dösend, überwiegend aber auf dem Highway, platt gewalzt von den Road Trains, die hier durch donnern. Der Gestank von Verwesung stand (im wahrsten Sinne des Wortes) im Outback überall in der heißen Luft, wir hatten uns inzwischen dran gewöhnt.

Immer wieder sehen wir ‘Willy Willys’ – Windhosen bzw. kleine Staubtornados – über die weiten Ebenen ziehen. Von weitem dachten wir oft, wir sehen Rauchwolken am Horizont, lagen aber jedes Mal falsch.
Die offizielle Bezeichnung für diese im Outback typischen Staubtornados ist ‘Dust Devils’, aber im Australischen Volksmund werden diese Windhosen auch ‘Whirly Wind’ oder eben ‘Willy Willy’ genannt.

Fast an jeder Farmeinfahrt, an der wir vorbei fuhren, stand noch die Weihnachtsdekoration als Gruß für alle Vorbeifahrenden.
Rote Erde, blauer Himmel und schnur gerade Straßen bis zum Horizont.

In Surat machten wir Mittagspause. Es war heiß, so heiß, daß die Reifen von Auto und Caravan auf dem Parkplatz Abdrücke auf dem kochenden Asphalt hinterließen, als wir unsere Fahrt fortsetzten.

Das Ortseingangsschild von Surat ist schon etwas – ja, überraschend. Wir sind mitten im Outback, haben bislang keinerlei Wasser in irgendwelchen Flußbetten gesehen und der Fischer auf dem Stein steht stellvertretend für die vielversprechenden Fischvorkommen im Surat Staudamm. Wie wir auf mehreren Infotafeln erfahren, ist dies ein willkommenes Naherholungsgebiet für die Touristen als auch für die Einheimischen.

Wir prüfen dies nicht. Was wir allerdings testen, ist das Menü im Wagon Wheel Cafe. Während wir uns für die Weiterfahrt stärken, gibts noch etwas mehr Information zu diesem Ort. Spannend.

Die Cobb & Co Changing Station spielte vor der Zeit der Autos und Flugzeuge die Hauptrolle im Transport- und Reiseverkehr in Queensland, in den Glanzzeiten wurden mit 3000 Pferden pro Woche bis zu 16.000 km befahren. Die letzte Kutsche fuhr hier 1924. Es gibt in Surat ein Cobb & Co Museum, das wir allerdings links liegen lassen mussten – Hunde sind dort nicht erlaubt :-(.

Surat hat derzeit ca. 400 Einwohner.

51. Geburtstag mitten im Outback 😀
Die Gemeindeverwaltung – hübsch!

Nach dem Mittagessen ging es weiter in Richtung St. George.

Auch hier abgeerntete Getreidefelder, soweit das Auge reicht.
Und Rinderherden an ihren Futterplätzen.
Aber wir haben es dann am frühen Nachmittag doch fast geschafft.

Von Roma nach St. George waren es knappe 200 km und wir hatten stellenweise 44 Grad.

Willkommen in St. George. Auch hier wieder Fische auf dem Ortseingangsschild. Hm …
Die nächsten 2 Tage und Nächte verbrachten wir auf dem ‘Pelican Rest Tourist Park’, einem von mehrern Campingplätzen in St. George. So wie alle anderen war auch dieser leer … und staub trocken. Aber trotzdem hatten wir hier 2 schöne Tage, die Toiletten und Duschen sauber, es gibt eine Camp Kitchen für alle, die nur mit Zelt reisen (oder ihren Herd nicht anwerfen wollen), und einen Pool.

St. George ist eine hübsche kleine Outback Stadt, sehr sauber und mit einer schönen Esplanade entland des Ballone River – der aktuell leider eher ein Teich und überwiegend trocken ist.

Einwohnerzahl: ca. 2400
Entfernung zur Küste ca. 513 km
Höhenlage: 201 m
Gründung: 1862

St. George ist das Zentrum der australischen Baumwollproduktion, Getreide und Schafzucht spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Für Touristen gibt es in dieser Umgebung wirklich viel zu sehen. Und deshalb sind wir hier. In Thallon, ca. 79 km südlich von St. George, gibt es wunderschöne Silo-Kunst zu sehen, die Getreidesilos sind Teil des Australian Silo Art Trails.

Wir haben einen Kurzfilm von unserem Besuch der Silos zusammen gestellt.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=7pbDg2qhdJk]

 

44 Grad, die Sonne brennt, das Haar (?) sitzt … auf gehts.

Aber Thallon hat noch viel mehr zu bieten. Zum Beispiel einen riesigen ‘Nördlichen Haarnasen-Wombat’.

Und ja, er ist nicht nur niedlich, sondern auch riesig.
Und kochend heiss, ebenso wie der Sand.
Man könnte sogar drauf rum klettern – wenn er eben nicht so kochend heiß wäre.
So verlassen wie der Wombat liegen auch die Sportgeräte im Park. Komisch … sitzen wohl alle unter der Klimaanlage? 🙂
Nein, nicht alle. Ein paar Einheimische warten im Schatten eines Baumes auf den Zug an der kleinen Bahnstation.
Der kleine Pub ist offen, aber wir haben für unser heutiges Mittagspäuschen ein anderes Ziel.
Auch an der Bushaltestelle warten die Kängurus … ob das heut noch was wird? Hier ist während der Sommerferien wirklich NICHTS los.

So klein, wie Thallon ist, so wichtig ist es in der Landwirtschaft. Hier ein paar Zahlen für alle Interessierten:

Einwohnerzahl: 257
Gegründet: 1911, ebenso wie die Schule hier

Die Getreidesilos wurden 2017 mit den Eindrücken am ‘Wasserloch’ bemalt. Seit dem sind sie ein Touristenmagnet.

Die Umgebung von Thallon ist bestes Getreideanbaugebiet und in 2012-2013 zum Beispiel wurde hier die zweitgrößte Getreideernte in Queensland eingefahren, mit Goondiwindi als größtem Getreideproduzenten in diesem Zeitraum (interessant ist, dass es in diesen Gegenden 2010 und 2011 zu heftigen Fluten während des Jahrhunderthochwassers kam – diese haben wohl die Ernte am Ende nicht allzu negativ beeinflusst).

Rund um Thallon werden außerdem Baumwolle, Kichererbsen und Hafer angebaut. Die Ernte wird dann mit Road Trains zum Hafen von Brisbane gefahren und verschifft. Thallon ist auch bekannt für seine Lamm-, Schaf- und Rinderproduktion.

Wer hätte das gedacht, dieses kleine Kaff … erstaunlich!

Es ist 13 Uhr, wir sind hungrig. Und auf unserer Liste steht der Nindigully Pub, der zu Thallon gehört, aber 30 km weit weg in Richtung St George liegt.

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