Da wir uns hier ein paar Tage aufgehalten haben, hatten wir natürlich auch Zeit, durch die Ortschaften zu streifen und uns etwas umzusehen. Das wohl Interessanteste, was man hier tun kann, ist eine Tour durch die kleine Mine des Miners Heritage Museums in Rubyvale.
Die für Touristen geöffnete Mine war bis in die 1980er Jahre eine kleine private Mine. Der Eigentümer öffnete sie in den 1980er für den Tourismus, und die strengen (und bisweilen nicht nachvollziehbaren) Sicherheitsregularien der australischen Behörden führten dann dazu, dass er die Mine nicht mehr fürs kommerzielle Edelsteinschürfen nutzen durfte. Er hat sie dann zu einem wirklich tollen Museum ausgebaut. Im Eingangsbereich befindet sich ein wunderschöner Schmuckladen, wo man die hier geschürften Edelsteine roh oder verarbeitet kaufen kann. Da ist wirklich für jeden Geldbeutel etwas dabei, von 50 $ bis in den 5stelligen Bereich.
Vor dem Gebäude befindet sich ein schön angelegter kleiner Park mit einer ‘Waschstraße’, in der man seinen Dreck waschen und dabei vieleicht Edelsteine raus filtern kann. Es gibt große und kleine Ausstellungsstücke, die sich alle irgendwie auf das Thema Edelsteintagebau beziehen.
Reifen so groß wie mein Auto hoch ist …
Die Tour durch die kleine Mine kostet 20$ pro Kopf (für Erwachsene), dauert ca. 45 min, führt bis zu 15 m tief unter die Erde (zu Fuß) und die abgelaufene Strecke unter Tage ist ungefähr 450 m lang. Unter Tage herrschen konstante 23°C, was natürlich gemessen an den aktuellen 39°C hier oben ein richtige Wohltat ist.
Hier gehts los … und Vorsicht vor der Kolonie kleiner Fledermäuse, die hier unten haust. Süße Tierchen. Leider schwer bis garnicht zu fotografieren, da es so dunkel ist – abgesehen von ein paar wenigen Neonröhren hier und da in den Gängen – und kein Blitz verwendet werden darf (sie sind grad in der Paarungszeit).
Enge Gänge, in denen Simon aufpassen mußte, daß er sich nicht den Kopf stößt.
Als das Licht testweise ausgeschaltet wurde, bekam man einen beklemmenden Eindruck von den Arbeitsbedingungen.
‘Eric’ sitzt hier schon seit Ewigkeiten und schürft – und bekommt 4x am Tag von Touristen Besuch. Schon ganz vertrocknet, der arme Kerl 🙂
Micro Bats, kleine Fledermäuse in Sperlingsgröße, bewachen den Reichtum, der nun in dieser Mine nicht mehr abgebaut werden darf.
Die Tour endet in einem historischen Schauraum, in dem die Geschichte der Familie, der diese Mine gehört, in schwarz-weiß Bildern und Zeitungsberichten dokumentiert ist. Es gibt Schaukästen mit regionalen Edelsteinen und mit Objekten aus aller Welt. Und wir haben gelernt, dass die besten Edelsteinschleifer der Welt in Deutschland ansässig sind. Meinte zumindest die Angestellte im Verkaufsraum 😉
Man achte auf die Beschriftung des Schildes vorn rechts im Bild. ‘Fundort: World End – South Australia’.
Minenquerschnitt – Modell. Die Gänge waren überwiegend so niedrig, dass sich die Schürfer auf dem Bauch liegend durch das Gestein arbeiteten. Verbunden waren diese niedrigen Schäfte mit einigen manshohen Kreuzgängen und ein paar senkrechten Schächten zur Oberfläche, die zum Fördern des Abbaus genutzt wurden und als Sauerstoffversorgung dienten. Diese senkrechten Schächte waren gerade so breit, daß ein Erwachsener hinab und aufsteigen konnte – wenn er eine sportliche Figur hatte.
Gelbe nicht eingefasste, aber schon geschliffene Saphire im Verkaufskasten des Shops.
Wer möchte, kann hier seinen Eimer voll Dreck waschen, den er im Laden erwerben konnte.
Nach der Tour nahmen wir uns die Umgebung von Rubyvale und Sapphire vor. Und da liefen uns dann auch die frei herum laufenden Dromedare (Camels) vor die Linse. Einer der Einheimischen züchtet die Dromedare hier und verkauft sie in die Arabischen Emirate, wo sie heiß begehrt sind. Und ja, die Tierchen sehen wirklich wohl genährt aus und machen auch einen recht zutraulichen Eindruck.
Simon blieb im Auto, er war wohl der Meinung, daß da schon genug Kamele frei rum laufen *grins*
Wir streiften mit dem Auto durch die für ‘Fossicking’ frei gegebenen Ebenen rund um Rubyvale auf der Suche nach dem Flip-Flop-Baum (Tree of Thongs). Dabei fanden wir interessante Schilder und Dekoration am Straßenrand (oder sollten wir es lieber Feldwegrand nennen?).
Ein Tag auf dem Land ist soviel wert wie eine Woche in der Stadt. Recht haben sie!
Nanun. Sind wir vom Weg ab gekommen? Sooo weit sind wir doch garnicht gefahren …
So sehen teilweise die ‘Claims’ aus, auf denen die Leute nach ihrem Glück schürfen. Man kommt sich vor wie auf einem Schrottplatz, aber alles hat irgendwie noch eine sinnvolle Funktion … und wird auch wirklich genutzt. Hier z.b. die selbstgebaute Förderanlage, um den geschürften Dreck aus seinem eigenen Schacht nach oben zu befördern und dann mit etwas Gefälle zu sieben und zu waschen. … und so sieht das hier überall rundherum außerhalb des Ortskerns aus. Und da das alles Privatgrundstücke sind, sollte man das auch respektieren, die Schürfer verstehen da echt keinen Spaß!
An diesen Schildern erkennt man die zum Fossicking für Touristen frei gegebenen Flächen.
Und rund herum herrscht dann gähnende Leere und Einsamkeit. Oh, und die Hitze nicht zu vegessen!
In diesem Wäldchen soll sich der gesuchte Flip-Flop-Baum befinden, meinte der Verkäufer im ‘Bottle Shop’ in Rubyvale. Eingezeichnet auf irgendeiner Karte ist der Baum jedenfalls nicht.
Gefunden! Ein Baum voller Flip-Flops, mit riesigen Plüschtieren und einem Warnschild, das besagt: Jeder, der von diesem Camp (oder dieses Schild) klaut, wird bestraft oder … erschossen … BANG.
Also fassen wir lieber nichts an. Man weiß ja nie…
Weiter gehts mit Sightseeing durch die Orte.
Eine Kettensäge am Gartentor – einladend ist das auch nicht wirklich 😀
Der Wendekreis des Steinbocks
Also … bleib besser draussen. So können private Claims aussehen. Dieser hier gehört zum Gemini Camping Park, auf dem wir wohnen.
Rubyvale und Sapphire sind wirklich hübsche kleine Siedlungen (aber mehr auch nicht). Trotzdem gibt es hier alles, was man braucht.
Auch hier laufen Rindviecher frei rum. Man fühlt sich direkt heimisch 😛
Wir sind im Outback, aber auch hier blüht es – trotz der extremen Trockenheit. Bougainvilleas zum Beispiel lieben dieses Klima.
Ebenso die Poincianas – auch die stehen in voller Blüte.
Und wir finden noch einen einsamen Minion.
Er steht direkt neben dem Buckingham Palast.
Und neben diesem steht ein gar merkwürdiger …
Kaktus. Sieht so kuschlig aus!
Jeden Abend haben wir am Caravan Besuch von den putzigen kleinen Potoroos (Kaninchenkängurus).
Dudley geniesst die Streifzüge durch die Umgebung.
Kein Dingo. Immer noch Dudley … beim Kängurus zählen.
Arbeitsteilung. Während ich mit Dudley meine Morgenrunden drehe, kümmert Simon sich ums Frühstück.