
Crows Nest / QLD Februar 2017
Unsere Jungs sind (Stand Februar 2017) beide gerade dabei, ihren Führerschein zu machen. Nun läuft das hier in Australien bzw. Queensland mit dem Führerschein etwas anders als wir das von Deutschland kennen. Die Kurzfassung: Der angehende Fahrschüler geht zum Straßenverkehrsamt und beantragt seine “Learners License”. Um diese zu bekommen, muss er sich mit einem Fragebogen in eine ruhige Ecke im Straßenverkehrsamt zurück ziehen und hat 30 min Zeit, die theoretischen Prüfungsfragen zu beantworten (natürlich ohne Hilfe, aber hoffentlich mit etwas Vorbereitung vorher 😉 ). Hat er die Fragen richtig beantwortet, bekommt er seine “Learners License” ausgehändigt. Diese sieht aus wie ein richtiger Führerschein, aber eben mit dem L drauf. Dazu gibts noch ein Fahrtenbuch.
Nun darf er im Beisein eines “Lehrers”, der selbst den Führerschein hat (das muß kein Fahrlehrer sein, das können Eltern oder volljährige Freunde mit Führerschein sein), Auto fahren lernen. Im Fahrtenbuch muß er mindestens 100 Fahrtstunden nachweisen, bevor er sich dann zur Fahrprüfung anmelden kann, um mit etwas Glück sofort den Führerschein auf Probe zu bekommen.
Soweit die Theorie. Die Praxis sah bei uns folgendermaßen aus: Beide Jungs wollen die “Open License” machen, also den Führerschein für Autos mit manueller Schaltung. Nun sind sowohl Simons Patrol als auch mein Kluger aber Autos mit Automatik-Schaltung. Also haben die Jungs sich jeder ihr erstes eigenes (natürlich gebrauchtes) Auto gekauft, um damit – und mit unserer Hilfe, als Fahrlehrer agierend – ihre 100 Fahrstunden zusammen und Fahrpraxis zu bekommen.
Simon und ich sind ja der Meinung, dass man das Fahren besser so wie in Deutschland komplett in einer Fahrschule lernen sollte. Aber – andere Länder, andere Sitten. Fahrschulen gibts hier natürlich auch, aber kaum einer macht die kompletten Fahrstunden in der Fahrstunde. Es ist einfach zu teuer. Trotzdem gabs bei uns für beide Jungs die Bedingung: Wir setzen uns nur als Fahrlehrer auf den Beifahrersitz, wenn sie zu Beginn mindestens eine Doppelstunde mit einem Fahrschulauto gefahren sind, um die Regeln und die Handhabung eines Autos am eigenen Leib zu erfahren. Immerhin haben Privatautos ja nicht diese praktische Bremse im Beifahrerfußraum :-P.
Im September bzw. Oktober 2016 hatten beide dann auch ihre Autos vor der Tür stehen. Und nun im Februar 2017 fanden Simon und ich, es wäre mal an der Zeit, den Fahrstunden etwas mehr Nervenkitzel zu verleihen. Also – ab auf Serpentinenfahrten hoch ins Hinterland. Simon fuhr mit Pascal (gelbes Auto), ich fuhr mit Marc (blaues Auto). Wir fuhren nach Crows Nest / Qld. Es war eine tolle Sonntagstour. Hier unsere Eindrücke.